Die Domaine Eugène Meyer befindet sich in Bergholtz, einem kleinen Dorf, das typisch für die elsässische Weinstraße ist. Ehemals im Besitz der berühmten Abtei Murbach, versorgte es bereits die religiöse Institution mit Trauben, um den Zehnten, die damalige Naturalsteuer, zu bezahlen. Die Domaine Meyer diente als Zehnthof für die Abtei. Zum Anwesen gehörte ein Zehntkeller mit 4 Pressen, die von allen Winzern der Gegend benutzt wurden, die ihren Zehnten an die Abtei zahlten.
Eugène Meyer und seine Frau Marie Rose, wurden in den 60er Jahren Eigentümer des Weinguts.
1969, nach einer schweren Vergiftung und einer damit einhergehenden Lähmung des Sehnervs durch ein Insektizid, stellte Eugène sein Weingut auf Biodynamik um, die damals eine völlig neue Methode war. Die Biodynamik ist ein landwirtschaftliches Produktionssystem, dessen Grundlagen der Anthroposoph Rudolf Steiner 1924 legte. Aber zu dem Zeitpunkt als Eugène Meyer auf biodynamisch umstellte, gab es noch keine Erfahrungswerte, keine biodynamischen Winzer um ihn herum, von denen er lernen konnte. Die Lektüre von Harald Kabischs kleinem "Praxisleitfaden zur biologisch-dynamischen Methode" hat ihm bei seinen ersten Schritten geholfen. Als Autodidakt wandte er akribisch die Ratschläge von Herrn Kabisch auf sein Land an, und die Ergebnisse waren mehr als ermutigend. Mit Geduld und Hartnäckigkeit lernte Eugène immer mehr, indem er mit jedem Prozess experimentierte, bis er perfekte Ergebnisse erzielte. Seitdem verwendet die Domaine biodynamische Präparate aus Kuhdung, Hornmist, gemahlenem Quarz und anderen natürlichen Stoffen und verzichtet komplett auf den Einsatz von Chemikalien. Pflanzendünger aus Kompost, Kräutertees, Maische oder den Sud von Schachtelhalm, Beinwell und Brennnessel nach einem Mondkalender, der die günstigen Daten für die verschiedenen Arbeiten angibt.
1990 übernahm Eugènes Sohn François, die Domaine, die von 4 Hektar im Jahr 1970 auf 13 Hektar angewachsen war. Er führt das Weingut heute, zusammen mit seinem Sohn Xavier nach biodynamischen Richtlinien weiter.
„Die Vorstellung, die wir von unserem Beruf haben, basiert auf einfachen, unauslöschlichen Werten wie dem Respekt vor der Natur, der Erde und den Menschen, einer Kultur, die die Umwelt respektiert, die Artenvielfalt erhält und den Boden, das Wasser und die Luft bewahrt.“
Seit 1991 wird das Weingut gemäß der nationalen und europäischen Bio-Vorschriften kontrolliert und zertifiziert. Es verfügt somit über eine Doppelzertifizierung, kontrolliert und bio-zertifiziert nach den europäischen Vorgaben einerseits und kontrolliert und zertifiziert nach den Demeter-Vorgaben andererseits.